Immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen greifen auf die Arbeit von Factorern zurück, die – sollte es sich um besonders prekäre Liquiditätsengpasse handeln – teilweise nur mit den zeitnah ausgezahlten Geldbeträgen ihren Geschäftsbetrieb erst aufrechterhalten können. Natürlich arbeiten auch Factoring-Anbieter wie dieser hier nicht umsonst, sodass beim Factoring Kosten anfallen. Diese werden bei jedem einzelnen Geschäft individuell berechnet – es gibt also keine Festpreise, die als fixe Kosten genannt werden könnten.
Factoringgebühr als Grundlage
Die Kosten setzen sich aus mehreren Einzelposten zusammen. Der wichtigste Posten ist die Factoringgebühr. Sie errechnet sich aus dem Brutto-Jahresumsatz und wird prozentual bestimmt. Je höher der Jahresumsatz ist, desto niedriger kann die Gebühr ausfallen: je nach Umsatz kann sie zwischen etwa 0,1 und rund 3 Prozent liegen. Auch die Anzahl an Rechnungen und Kunden hat Einfluss auf diesen Teil der Factoring-Kosten, ebenso wie die Laufzeiten der Forderungen. Die Art des abgeschlossenen Vertrags beeinflusst die Factoring-Kosten ebenfalls: beansprucht man den kompletten Service, ist das kostenintensiver als beispielsweise Inhouse-Factoring.
Factoring-Kosten: Weitere Posten
Einen weiteren Teil machen die Vorfinanzierungszinsen aus. Sie werden in dem Zeitraum zwischen der Übernahme der Forderungen und der Bezahlung durch den Kunden fällig und können unterschiedlich hoch zwischen 0,5 und 5 Prozent liegen. Die Höhe hängt auch hier wieder von der Unternehmensgröße und von der Art des Vertrags ab.
Die Zinsen werden auf den Tag genau abgerechnet, nicht etwa pro angefangenem Monat. Hierbei gilt: Je besser die Bonität des Unternehmens ist, desto kleiner kann der Zinssatz ausfallen. Dadurch können die Factoring-Kosten insgesamt etwas schrumpfen.
Ein weiterer Kostenpunkt beim Factoring ist die Delkredere-Prüfung. Der Factorer überprüft den Kunden auf seine Zahlungsfähigkeit. Pro Kunde bzw. Debitor sowie Jahr muss hier mit etwa zehn bis 60 Euro gerechnet werden. Trotz dieser Factoring-Kosten hat sich das Verfahren schon in vielen Branchen bewährt: Weil das Unternehmen dem Factorer nur relativ geringe Prozentsätze zahlt, überwiegen die vielen Vorteile. Und die Factorer erzielen ihre Gewinne aufgrund der Quantität ihrer Aufträge.