Bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten zeichnete sich die weltweite Globalisierung ab. Seitdem schreitet sie mit einem rasanten Tempo voran. Und das mit sehr unterschiedlichen Folgen für die bedeutendsten Volkswirtschaften der Welt. Für Deutschland hat diese Entwicklung erfreulicherweise eine sehr positive Rolle gespielt. So gesehen hat sich die Bundesrepublik als eines der führenden Exportländer behauptet. Das Land reihte sich unter den größten Profiteuren der Globalisierung ein. Belegbar ist Deutschlands Position als Exportweltmeister durch einige aussagekräftige Angaben. Erwähnt seien die Daten des in den Bereichen Marketing und Strategie, Vertrieb und Preispolitik global tätigen Beratungsunternehmens „Simon-Kucher & Partners“.
In der klaren Sprache der Indikatoren gesagt.
Wie bei wirtschaft-global.de nachzulesen, hat Deutschland in puncto Export von Industriegütern die etablierten Wettbewerber überholt. Hierfür nennt Professor Hermann Simon, Gründer und Chairman des über rund 30 Jahre Erfahrung zurückblickenden Beratungsunternehmens einige unwiderlegbare Indikatoren. So habe Deutschland im Jahr 2009 fast so viel exportiert wie Frankreich, Großbritannien und Italien zusammen. Die deutschen Ausfuhren hätten zugleich um fast 100 Prozent die von Japan und um sechs Prozent die der USA übertroffen. Und das trotz des Einbruches der eigenen Exporte ein Jahr nach Beginn der Krise. Als Indikator für die rasante Globalisierung nennt Hermann Simon das zunehmende Containervolumen, das dem Jahr 2000 gegenüber um den Faktor 2,6 anstieg.
Der Zukunftstrend weitere rasante Globalisierung
Mit zwei Angaben belegt Hermann Simon, dass die Globalisierung einer der maßgeblichen Trends der Weltwirtschaft bleiben wird. Der weltweite Warenaustausch sei binnen einem Jahrhundert 1600 Mal höher geworden. Heute gäbe es 160 Mal mehr Fachbücher über die Globalisierung als vor drei Jahrzehnten. So erwarte er einen ungebremsten Aufschwung im Bereich Welthandel. International ist Deutschland führend, weil es den Märkten Produkte mit Spitzenqualität bietet.
Ein starkes Exportland wird Deutschland bleiben, zumal sich die Industrieunternehmen nicht von heute auf morgen umstellen lassen. Außerdem sind diese auf spezifische Märkte und deren Produkte fokussiert. Darauf ist letzten Endes die geschätzte Qualität der Marken mit Prädikat „Made in Germany“ zurückzuführen. Die Industrie ist das Triebwerk des deutschen Aufschwungs, dank den Großkonzernen und den zahlreichen Mittelständlern überstand Deutschland die Krise.
Auf dem Binnenmarkt sieht es etwas anders aus. Als Hintergründe dafür nennt Professor Simon die alternde Bevölkerung, die schrumpfende Einwohnerzahl und das darauf resultierende veränderte Konsumverhalten. Es ist seit eh und je kein Geheimnis, dass die Bereiche Dienstleistungen und Services in Deutschland zu wünschen übrig lassen. So hält es Professor Hermann Simon für erstrebenswert, dass diese neben dem Konsumsektor kräftig angekurbelt werden.